Seit Jahrhunderten ist Frohnert stets ein gern besuchtes Wallfahrtsziel. Sowohl für auswärtige Pilgerer als auch der Oberkailer und ihrer Nachbarn.
Graf Philipp Dietrich von Manderscheid-Kail (1613-1653) war der Erbauer der Wallfahrts-Kapelle "Frohnert" auf dem Hügel über Oberkail, die wahrscheinlich eine Nachbildung der ältesten Gnadenkapelle der "Trösterin der Betrübten" in Luxemburg ist. Die Vermutung liegt nahe, dass die Schrecken des Pestjahres 1636 in Oberkail den Gedanken einer besonderen Gebetsstätte reifen ließen. Bald nach 1636 muss man mit den Bauarbeiten begonnen haben, denn am 14. August 1639 erteilte der Trierer Weihbischof Otto von Senheim dem Grafen die Erlaubnis, in der schon weitgehend fertiggestellten Kapelle "der hl. Maria, des hl. Rochus und anderer Heiliger" die hl. Messe auf einem (transportablen) Altarstein feiern zu lassen. Da in Oberkail die Bauleute aus dem nahen Himmerod noch im spätgotischen Stil (dortiger Kreuzgang) zu bauen gewohnt waren, wurde das runde Luxemburger Vorbild zu einer oktogonalen Anlage (Durchmesser: 8½ m) mit sechs bis zum Beginn der Wölbung reichenden Spitzbogenfenstern abgewandelt. In den Raum gelangt man durch einen rechteckigen kreuzrippengewölbten Vorraum im Westen.
Frohnert ist ein Wallfahrtsort für Einzelpilger und kleinere Gruppen. Die vierzehn Nothelfer werden seit alters her in den verschiedensten Anliegen angerufen. Ganz besonders ist auch die Lage der Frohnert-Kapelle auf einem Hügel über Oberkail. Laut einer Sage wurde die Kapelle genau dort erbaut, da das Baumaterial von der ursprünglich vorgesehenen Stelle plötzlich verschwunden war, und auf dem Hügel über Oberkail wieder auftauchte. Man sah dies als ein Zeichen Gottes und entschied sich dafür, die Kapelle dort zu bauen, wo sie heute noch steht. Ein Besuch lohnt sich also, die Kapelle ist immer offen.